Begründung

Die Charakterisierung der chemischen Zusammensetzung junger präsellarer und protostellarer Systeme und das Verständnis ihrer Entwicklung sind von entscheidender Bedeutung, um den chemischen Gehalt zu ermitteln, den die entstehenden Planeten erben werden. In den letzten Jahren hat unsere Gemeinschaft große Fortschritte bei der Erforschung des Inhalts protostellarer Regionen und ihrer Entwicklung gemacht. Große Beobachtungskampagnen bei Millimeterwellenlängen mit Einrichtungen wie IRAM 30m, ALMA, NOEMA, im Radiobereich mit GBT und VLA sowie neue Ergebnisse von JWST im mittleren IR haben uns eine Fülle von Informationen geliefert, aber auch neue offene Fragen aufgeworfen. Zwei der wichtigsten offenen Fragen sind: i) Wie viel des molekularen Gehalts in prästellaren und protostellaren Systemen wird in den nachfolgenden Phasen wiederaufbereitet oder beibehalten? ii) Wie spiegelt die chemische Charakterisierung von Exoplaneten den chemischen Gehalt in den frühen Phasen ihrer Entstehung wider?

Dieser Workshop soll Beobachter zusammenbringen, die an verschiedenen Stadien der Stern-/Planetenbildung arbeiten, um diese dringenden Fragen zu untersuchen. Wir wollen den aktuellen Stand der Technik in der chemischen Evolution verstehen und neue Verbindungen innerhalb der Sternentstehungs- und Exoplanetengemeinschaft schaffen. Unser Ziel ist es, die gegenwärtigen Grenzen der Beobachtung aufzuzeigen und der Gemeinschaft wertvolle Einblicke in die zukünftigen ESO-Einrichtungen und Aufrüstungen, wie ALMA Wide Sensitivity Upgrade (WSU) und ELT, sowie in neue und zukünftige Instrumente wie ngVLA, SKA und JWST zu geben. Mit seinem Multi-Wellenlängen-Ansatz, der vom Infrarot bis zum Zentimeter reicht, bietet dieser Workshop eine unverwechselbare und einzigartige Perspektive, die ihn von früheren und künftigen Veranstaltungen in unserem Bereich abhebt.

Unser Programm

Der Workshop findet in der ESO-Zentrale in Garching bei München statt. Er beginnt am Montag (10. März) nachmittags und endet am Freitag (14. März) mittags, mit der gesellschaftlichen Veranstaltung am Mittwoch (12. März) nachmittags. Es wird drei Hauptblöcke geben: die Chemie des i) prestellaren Stadiums, ii) der protostellaren Phase und iii) der weiter entwickelten Stadien (Scheiben, Objekte des Sonnensystems und Exoplaneten). Darüber hinaus wird es eingeladene Berichte über den Stand der Technik der neuen Einrichtungen (vom Zentimeter- bis zum Infrarotbereich) und ihr Potenzial in diesem Bereich geben. Schließlich wird es reichlich Raum für Diskussionen geben, um zu verstehen, wie sich diese wissenschaftlichen Themen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln werden.