von Tanja Schumann (TU Berlin) & Yiannis Tsapras (Universität Heidelberg), Mai 2024
Im Norden Chiles, auf dem 2682 Meter hohen El Peñón-Gipfel des Cerro Pachón, wird im März 2025 ein ganz besonderes Teleskop in Betrieb genommen:
Mit einem 8,4-Meter-Spiegel und der größten jemals für Astronomie und Astrophysik gebauten Kamera wird das Vera C. Rubin-Observatorium den Kosmos in exquisiten Details erfassen und dazu beitragen, einige unserer größten Fragen über das Universum zu beantworten.

Dieses Bild zeigt das Vera C. Rubin-Observatorium, das derzeit auf dem Cerro Pachón in den chilenischen Anden gebaut wird. Quelle: Rubin Observatory/NSF/AURA/O. Rivera under CC BY 4.0
Sein Spiegel kann sich alle 5 Sekunden in eine andere Position bewegen, so dass er den gesamten sichtbaren Himmel in nur 3 Nächten abbilden kann! Dies ermöglicht es, Objekte unterschiedlicher Helligkeit wie Supernovae oder Asteroiden zu finden und zu untersuchen.
Darüber hinaus wird dieses leistungsstarke Teleskop schätzungsweise mehr als 17 Milliarden Sterne und 20 Milliarden Galaxien entdecken, die noch nie zuvor gesehen wurden, und so unser Wissen auf unglaubliche Weise erweitern!
Aber auch bei der Entdeckung extrasolarer Planeten wird das Vera C. Rubin-Observatorium eine große Hilfe sein: In Synergie mit dem Roman Nancy Grace Weltraumteleskop wird es neue Welten jenseits unseres Sonnensystems aufspüren und erforschen und so den bisher umfassendsten Blick auf die Entstehung, Entwicklung und physikalischen Eigenschaften von Planetensystemen ermöglichen.

Illustration des Nancy Grace Roman Weltraumteleskops. Quelle: NASA
Das Nancy Grace Roman Weltraumteleskop, benannt nach der ersten Chefastronomin der NASA, der „Mutter des Hubble-Weltraumteleskops“, wird in der Lage sein, das Sternenlicht zu blockieren, um Exoplaneten und Planetenentstehungsscheiben direkt zu sehen.
Die Gravitations-Microlensing-Methode wird auch zum Nachweis von Exoplaneten eingesetzt. Dabei werden Ereignisse analysiert, bei denen die Schwerkraft eines Objekts das Licht eines anderen vergrößert. Mit der herausragenden Technologie des Vera C. Rubin-Observatoriums in Zusammenarbeit mit der Roman Space Mission wird es möglich sein, Mikrolensing-Ereignisse in der gesamten Galaxie zu beobachten. Darüber hinaus wird dieser Fortschritt ein besseres Verständnis der Struktur der Milchstraße und der Schwankungen der Massen von Sternen und schwarzen Löchern in der Galaxie ermöglichen.
