von Ludwig Scheibe (TU Berlin), April 2025
Die Observatorios de Canarias sind zwei leistungsstarke Sternwarten auf den Kanarischen Inseln Teneriffa und La Palma im Atlantischen Ozean. Ihre Standorte, mit hohen Bergen, vergleichsweise trockener, sauberer Luft und geringer durchschnittlicher Bewölkung bietet ausgezeichnete Bedingungen für astronomische Beobachtungen.
Die Observatorios de Canarias werden vom Instituto de Astrofísica de Canarias IAC auf Teneriffa betrieben und beherbergen die Teleskope und Messinstrumente von etwa 60 Instituten aus über 20 Ländern.
Observatorien
Teide: Das Observatorio del Teide auf dem berg Teide auf Teneriffa, auf einer Höhe von etwa 2400 Metern. Gegründet 1964, beherbergt es eine Vielzahl internationaler Teleskope, insbesondere solche zur Beobachtung unserer Sonne, wie beispielsweise das GREGOR Solar Telescope.
Roque de los Muchachos: Das Observatorio del Roque de los Muchachos ORM befindet sich im Nordteil von La Palma, ebenfalls etwa 2400 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist unter den größten Sternenwarten der nördlichen Hemisphäre. Unter anderem beherbergt es das Gran Telescopio CANARIAS, was mit einem Spegel mit 10,4 Metern Durchmessern das derzeit größte optisch-infrarote Teleskop der Welt ist. In dieser Sternenwarte befindet sich auch HARPS-N, ein hochauflösender Spektrograf zur Messung von Radialgeschwindigkeiten, ähnlich zum HARPS-Spektrografen am La-Silla-Observatorium der ESO.

Die Sternwarte Roque de los Muchachos auf der Kanarischen Insel La Palma, Quelle: ESO/R. Hook under CC BY 4.0.
Exoplaneten
Die Observatorios de Canarias waren an einer Reihe von spektakulären Exoplaneten-Erfolgen beteiligt. Ein Beispiel ist die Entdeckung von Barnards Stern b, ein Planet von weniger als einer Erdmasse, der neben einem unserer nächsten Nachbarsterne gefunden wurde, unter anderem mit Radialgeschwindigkeiten von HARPS-N am ORM. Lesen Sie hier mehr über das Planetensystem um Barnards Stern.

Künstlerische Darstellung der vier Exoplaneten um Barnards Stern. Quelle: International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA/P. Marenfeld unter CC BY 4.0.
Links für mehr Informationen (Englisch):
