von Tanja Schumann (TU Berlin), März 2025
Mit einem Erdähnlichkeitsindex (ESI) von 0,88 ist Kepler 438b der Exoplanet, der der Erde am ähnlichsten ist.
Die Formel hinter dem ESI liefert eine Zahl zwischen null und eins – je höher der Wert, desto mehr ähnelt ein Himmelskörper unserer Welt. Ab einem Index von 0,8 sprechen die Forscher von einem erdähnlichen Planeten. Das bedeutet aber nicht, dass es dort tatsächlich Leben gibt.
Der ESI wird aus dem Radius, der Dichte, der kosmischen Geschwindigkeit und der Temperatur an der Oberfläche berechnet. Innerhalb unseres Sonnensystems ist der Mars das Objekt mit dem zweitgrößten ESI, 0,697, gleich nach der Erde.
Kepler-438b ist ein Exoplanet, der mit 1,12 Erdradien fast so groß ist wie die Erde. Der Planet umkreist den roten Zwergstern Kepler-438, der viel kleiner und kühler als die Sonne ist, in 35,2 Tagen.
Credit: eso.org
Die ESI ist jedoch keine sichere Methode, um die Ähnlichkeit eines Planeten mit der Erde zu bestimmen. Kürzlich wurde festgestellt, dass das Zentralgestirn von Kepler 438b periodisch starke Strahlungsausbrüche aussendet, die den Planeten möglicherweise doch unbewohnbar machen.
Nur eine detaillierte Untersuchung der Zusammensetzung des Planeten und seiner Atmosphäre kann zuverlässige Informationen darüber liefern, wie lebensfreundlich oder lebensfeindlich die Bedingungen tatsächlich sind. Mit Hilfe des ESI kann aber eine gute Vorauswahl möglicher Kandidaten für genauere Beobachtungen getroffen werden. Mit der weiteren technischen Entwicklung werden wir hoffentlich bald in der Lage sein, noch aufschlussreichere Daten zu sammeln.