von Ruth Titz-Weider (DLR), November 2024
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist eine zwischenstaatliche Organisation, die sich mit der Erforschung des Weltraums befasst und die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen Europas im All fördert. Die ESA wurde 1975 gegründet und hat aktuell 22 Mitgliedsstaaten. Indem sie Finanzmittel und das Know-how der einzelnen Länder bündelt, können Programm und Projekte durchgeführt werden, die keiner der Mitgliedsstaaten alleine auf die Beine stellen könnte.
Flaggen der ESA-Mitglieder (2019). Quelle: ©ESA
Die Interessen der Bundesrepublik Deutschland werden über die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR vertreten. Der Hauptsitz der ESA befindet sich in Paris, aber es gibt zahlreiche Einrichtungen und Zentren in ganz Europa. In Deutschland befindet sich z. B. das ESA-Stelliten-Kontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt und das Europäische Astronautenzentrum (EAC) in Köln.
Gebiete, auf denen die ESA tätig ist, sind:
- Erdbeobachtung: z.B. Copernicus, das europäische Erdbeobachtungsprogramm
- Navigation: z.B. Galileo, ein unabhängiges Satellitennavigationssystem für Europa
- Satellitenkommunikation/Kommunikationssysteme: z.B. Satelliten-TV, Wettervorhersage, Internetzugang in entlegene Gebiete
- Durchführung von Missionen zur Erforschung und Untersuchung von Planeten, Monden und anderen Himmelskörpern: z.B. Rosetta, Landung einer Sonde auf einem Kometen 2014, und Mars Express, eine Sonde, die seit 2003 den Mars umkreist.
Mars Express. Quelle: ©ESA – D. Ducros
Exoplanetenforschung
Mehrere Missionen der ESA sind explizit auf die Erforschung von extrasolaren Planeten gerichtet. Derzeit und in naher Zukunft sind dies CHEOPS (Start: 2019 – Ende: 2026), PLATO (Start: 2026) und Ariel (Start: 2028). Darüber hinaus liefert die Gaia-Mission durch ihre hochpräzisen Daten über Sternbewegung Hinweise auf die Existenz von extrasolaren Planeten.
Derzeitige und zukünftige Missionen zu Exoplanetenforschung entweder direkt von der ESA (Cheops, Plato, Ariel) oder mit starker ESA-Beteiligung (Webb). Quelle: ©ESA
Mit der Mission CoRoT der französischen Raumfahrtagentur CNES begann 2007 die Suche nach Exoplaneten vom Weltraum aus. Die CNES hat dabei mit der ESA kooperiert, beteiligt waren außerdem Österreich, Belgien, Deutschland, Spanien und Brasilien.
Die zukünftigen Missionen, PLATO und Ariel, sollen mit der neuen Trägerrakete Ariane 6 starten, die im Juli 2024 zum ersten Mal erfolgreich zum Einsatz kam. Mit dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana besitzt die ESA einen unabhängigen Zugang zum Weltall für wissenschaftliche und kommerzielle Missionen.
Erfahren Sie mehr über die ESA und ihre vielfältigen Projekte auf ihrer Internetpräsenz (Englisch).