Im März 2023 haben wir den Forscher Andreas Bartenschlager zu seinem Werdegang und Fachgebiet interviewt.
Hier ist das Originalinterview auf Deutsch und weiter unten finden Sie die Textfassung.
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Wie heißt du? Wo kommst du her?
Mein Name ist Andreas Bartenschlager und ich komme aus der Nähe von Augsburg in Bayern.
An welcher Institution arbeitest du?
Ich bin seit März diesen Jahres Doktorand am Karlsruher Institut für Technologie in der Abteilung Meteorologie und Klimaforschung, in dem Unter-Department Atmosphärische Spurenstoffe und Fernerkundung.
Wie war dein Werdegang?
Ich habe an der LMU in München Physik studiert, Bachelor und Master. In meinem Bachelor hatte ich den Schwerpunkt Astrophysik und in meinem Master dann Atmosphärische Physik. Bei Exoplaneten hat sich dann ergeben, dass die Kombination aus Astrophysik und Atmosphärischer Physik zu dem Thema geführt hat.
Was ist dein Forschungsthema?
Wir in Karlsruhe versuchen mit Hilfe eines [Computer-]Modells für Exoplaneten die Zusammensetzung der Atmosphäre hinsichtlich des Einflusses von kosmischer Strahlung und Sonnenstürmen zu untersuchen. Dazu verwenden wir ein Modell in Kooperation mit dem DLR in Berlin und der Universität zu Kiel, die uns dann mit Daten dazu füttern.
Welche wissenschaftliche Frage willst du beantworten?
Speziell beantworten möchten wir den Einfluss von kosmischer Strahlung auf die Zusammensetzung der Atmosphäre hinsichtlich der Ionenchemie, und was das dann für einen Einfluss auf die neutrale Zusammensetzung der Atmosphäre hat, mit der man dann später Transmissionsspektren berechnen kann, die dann durch James Webb beobachtbar werden.
Warum hast du dieses Thema gewählt?
Spannend ist das dahingehend, dass es im Universum viele (Exo-)planeten mit einem breiten Zoo an atmosphärischen Zusammensetzungen gibt, sei es Venus, Mars, oder dann fernere Exoplaneten. Das, zusammen mit der Kombination aus Astrophysik und Atmosphärischer Physik, hat mich daran gereizt.
Wie verbindet sich dein Thema mit anderen Forschungsfeldern?
Die Verbindungswege würde ich so einschätzen, dass man das auch in Kombination mit Geowissenschaften machen kann, also wie die Geophysik der Exoplaneten mit der Atmosphäre wechselwirkt, oder auch mit Heliophysik, dass man den Einfluss der Sonne oder des Heimatsterns auf die obere Atmosphäre von Exoplaneten betrachtet.
Welche Angebote des SPP 1992 hast du genutzt?
Bisher hab ich an den Seminarvorträgen teilgenommen, die vom Schwerpunktprogramm ausgingen, und das hier [PFE-SPP1992 joint meeting in Berlin] ist meine erste Konferenz mit persönlicher Anwesenheit, zuvor waren es nur Online-Konferenzen und auch relativ kleine, also das hier ist die erste größere Konferenz an der ich teilnehme.
Konnte der SPP 1992 deine Forschung unterstützen?
Auf jeden Fall, es gibt Schnittmengen zu anderen Schwerpunktprojekten, die man in Zukunft denke ich mal nutzen kann, um sich besser zu vernetzen.
Was könnte man in 10 Jahren über dein Thema wissen?
Also ich gehe davon aus, dass in zehn Jahren vermutlich mehr Exoplaneten gefunden werden, auch welche mit ganz verschiedenen Atmosphären, und deren genaue Zusammensetzung, was jetzt durch den Start von James Webb verifiziert werden kann.
Welche Hobbys hast du außerhalb der Wissenschaft?
Ich spiele ganz gern Fußball in meinem Heimatdorf; das ist zwar nur ein kleiner Verein, aber zur Zeit läuft es relativ gut und mal schauen, wohin das führt.